
26 Qualitätsbestimmung
selle Kalibration von unterschiedlichsten Probenarten
durchgeführt, die auf Referenzgehalten
und Referenzmethoden basiert. Damit sind die
Ergebnisse von unbekannten Proben vergleichbar
zu den Ergebnissen der Standardverfahren.
Im Gegensatz zur aufwändigen Kjeldahl
Methode zur Messung des Eiweißgehaltes
erfolgt die Messung im Sprint mit der iTAG
Färbereaktion in wenigen Minuten (Abbildung
4). Zu Beginn der Analyse wird die Probe in
einen Becher eingewogen und in das Sprint-
Gerät gestellt. Das Sprint gibt nun eine definierte
Menge an iTAG Lösung zu der Probe
und der eingebaute Homogenisierer durchmischt
die Probenmischung. Während dieses
Prozesses bindet die iTAG Lösung an den charakteristischen
Molekülstellen der Proteine.
Tagging (engl. Markieren) bedeutet das selektive
Binden des Farbstoffes an den Aminosäuren
des Eiweißes in der Probe. Diese Farbreaktion
ist schon seit gut 30 Jahren bekannt und
hat das offizielle AACC und AOAC Approval.
Die unverbrauchte iTAG Lösung wird über
ein Filtersystem aus der Probe entnommen und
anhand seiner charakteristischen Färbung im
Sprint analysiert. Zeitgleich wird der Homogenisierer
automatisch im Sprint gereinigt und somit
eine Kontamination mit der nächsten Probe verhindert.
Nach typischerweise 2 bis 3 min. ist die
Analyse fertig. Als Abfall fallen lediglich etwas Reinigungswasser,
einige Milliliter der nichttoxischen
iTAG Lösung und der Probenbecher mit der eingewogenen
Probe sowie dem Filtriervorsatz an.
Ergebnisse
Dieser Bericht zeigt, dass die innovative Oracle
Technologie schnell eine Vielzahl von Milchalternativen,
vegetarischen und veganen Produkten
auf Feuchtigkeit und Fett mit einer
hohen Genauigkeit und Präzision analysieren
kann, die den Referenzmethoden entspricht.
Zum Vergleich der Feuchte- und Fettgehalte
des Smart 6 und Oracle wurden mehr
als 30 alternative Milchprodukte untersucht.
Zur Feuchtigkeitsbestimmung wurden 2 g
jeder Probe im Smart 6 analysiert und zusätzlich
mittels der Seesand-Referenzmethode im
Trockenschrank bei 105 °C in einer Dreifachbestimmung
gemessen. Zur Fettanalyse wurden
die getrockneten Proben aus dem Smart
6 entnommen, in das Oracle gegeben und 30
Sekunden lang gescannt, ohne dass eine Kalibrierung
oder Methodenentwicklung erforderlich
war. Als Referenzmethode wurde der
Fettgehalt nach Mojonnier ermittelt. Zur Proteinanalyse
wurden 1 g Probe in einen Sprint-
Probenbecher eingewogen und im Sprint
untersucht. Die Farbstoffbindungsreaktion ist
vollständig automatisiert und dauert ungefähr
3 – 4 Minuten. Die Proteinergebnisse wurden
mit der Kjeldahl-Verdauung verglichen.
Fazit
Für alternative „Milchprodukte“ auf pflanzlicher
Basis, bei denen Feuchtigkeits-, Protein
und Fettgehalte so formuliert sind, dass sie
den Geschmacks- und Texturprofilen traditioneller
Milchprodukte entsprechen, bietet CEM
schnelle Testoptionen mit Ergebnissen, die den
Referenzmethoden entsprechen. Mit kurzen
Testzeiten und genauen Ergebnissen sparen
die Analysatoren Smart 6, Oracle und Sprint
enorm Zeit bei der Feuchte-, Fett- und Eiweißanalyse,
verbessern die kostengünstigste Formulierung
und sparen letztendlich Geld.
Probenart Mojonnier Oracle Differenz % RSD
Cashew Milch 3,33 3,33 0 0
Walnuss Milch 4,55 4,39 -0,16 -3,52
Hafer Milch 3,90 3,92 0,02 0,51
Soja Vanille Milch 1,68 1,64 -0,04 -2,38
Soja Milch 1,61 1,62 0,01 0,62
Soja Schoko Milch 2,32 2,33 0,01 0,43
Erdnuss Creme 29,51 29,53 0,02 0,07
Kichererbsen Pulver 20,58 20,41 -0,17 -0,83
Reis Pulver 3,63 3,81 0,18 4,96
Vollkorn Pulver 7,62 7,56 -0,06 -0,79
Mandel Griechischer Joghurt 6,00 5,96 -0,04 -0,67
Mandel Kokos Griechischer Joghurt 6,22 6,40 0,18 2,89
Mandel Beeren Griechischer Joghurt 6,52 6,44 -0,08 -1,23
Sojaöl Sauerrahm 16,97 16,98 0,01 0,06
Soja/Palmöl Sauerrahm 17,33 17,30 -0,03 -0,17
Palmöl Sauerrahm 16,79 16,90 0,11 0,68
Creamer auf pflanzlicher Basis 8,38 8,21 -0,17 -2,03
Veganer Brotaufstrich 24,85 24,90 0,05 0,2
Veganer Käseersatz 23,31 23,22 -0,09 -0,39
Kokos Eiscreme 16,72 16,69 -0,03 -0,18
Sojabohnen Lecithin 91,68 91,81 0,13 0,14
Tabelle 1: Vergleich der Fettgehalte % aus dem Oracle und der Referenzmethode