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GESAMTAUFSCHLUSS UND ELEMENTANALYTIK
Softwareaspekten gibt es auch wesentliche
Hardware Neuerungen. So bietet
die neue iWave Temperaturmesstechnik
ganz neue Arbeitsabläufe an. Früher
wurde in einen Referenzbehälter mit
Kabelanschlüssen die reaktivste Probe
zur Steuerung des gesamten Aufschlussprozesses
eingewogen. Mit der
neuen iWave Temperaturmesstechnik
werden alle Proben kontrolliert und zur
Steuerung des gesamten Aufschlusses
verwendet (Abb 4). Somit muss der
Anwender weder Kabel und Stecker
anschließen, noch die Reaktivität der
einzelnen Proben abschätzen. Es können
einfach beliebig in jeden Behälter
die Proben eingewogen werden. Somit
können auch unterschiedliche Proben
gemischt werden, auch mit hohen Einwaagen.
Es wird keinerlei Werkzeug
benötigt, sondern die modernen Aufschlussbehälter
bestehen nur noch aus
wenigen Bauteilen. Zusätzlich können
kalibrierte Glas- und Quarzeinsätze verwendet
werden, was die Arbeit noch
weiter vereinfacht. Die kontaktfreie
iWave Temperaturmessung vermag
sowohl durch den Kunststoff wie auch
durch die Glas- und Quarzeinsätze hindurch
die Aufschlusstemperaturen präzise
zu messen.
Die Weiterentwicklung:
Höchste Leistungsfähigkeit
bei hohen
Probeneinwaagen
Das Mars 6 iWave ersetzt als platzsparendes
und preiswertes Tischgerät die
herkömmlichen sperrigen Hochdruck-
Autoklaven mit ihren Kühlern und
externen Gasversorgungen. Zudem
ermöglicht das Mars 6 in kurzer Zeit
den höchsten Probendurchsatz bei hohen
Aufschlusstemperaturen von bis zu
300 °C. Dazu wurden die iPrep Hochdruckgefäße
entwickelt (Abb. 5). Mit
diesem System können nun schwierigste
Proben wie 5 g Fertigmenü, 5 g
Kürbis, 5 g Banane, 5 g Bohnen, 5 g
Süßkartoffel, 2 g Käse, 2 g Peperoni,
1 g Milchpulver und 1,5 g Fischölkapseln
restkohlenstofffrei aufgeschlossen
Abb. 6: Fischölkapseln
Abb. 4: iWave Temperaturmessung
aller Proben
werden (Abb. 6). Dank der neuartigen
Kontrolltechnik wurden die gemischten
Proben zusammen in einem Lauf mit
HNO3 wasserklar und restkohlenstofffrei
aufgeschlossen.
Dank dieser neuen Technik ergibt
sich für die Fischölkapseln als Nahrungsergänzungsmittel
ein besonderer Vorteil:
Mit den iPrep Aufschlussbehältern
können hohe Probeneinwaagen wie
bei Fischölkapseln bearbeitet werden.
Diese Kapseln wiegen typischerweise
zwischen 1,5 und 2 g. Bisher wurden
sie tiefgefroren, mit einem Skalpell geteilt
und dann in mehreren Behältern
getrennt voneinander aufgeschlossen.
Diese Arbeitsweise ist nicht nur umständlich,
sondern aus analytischer
Sicht auch sehr fehleranfällig. In den
iPrep Gefäßen wird eine ganze Kapsel
mit 1,7 g Gewicht mit HNO3 binnen einer
Stunde aufgeschlossen. Damit können
neue applikative Welten durch das
Mars 6 iWave erschlossen werden.
Literatur:
1 CEM Application Note „Microwave
Digestion of Large Mixed
Food Samples with Varied Sample
Weights”,
http://www.cem.de/images/produkte/
mars5/Microwave_Digestion_
of_Large_Mixed_Food_Samples.
pdf
2 CEM Application Note “Digestion
and Analysis of Large Baby
Food Samples with Minimal Acid
Volume”,http://cem.com/media/
contenttype/media/literature/ApNo-
Abb. 5: Mars 6 iWave iPrep te_MARS6_BabyFood_ap0148.pdf